Teilhabe am Arbeitsmarkt
Wie kann die Umsetzung von Inklusion am Arbeitsmarkt gelingen?
- Schulungen und Workshops: Arbeitgeber können Schulungen und Workshops für ihre Mitarbeiter anbieten, um sie über die Bedeutung von Teilhabe am Arbeitsplatz und die Chancen und Herausforderungen für Menschen mit verschiedenen Fähigkeiten aufzuklären.
- Sensibilisierungskampagnen: Arbeitgeber können Sensibilisierungskampagnen starten, um ihre Mitarbeiter für die Bedürfnisse und Herausforderungen von Menschen mit Behinderungen oder anderen Einschränkungen zu sensibilisieren.
- Inklusionsteams: Unternehmen können spezielle Teams bilden, die sich ausschließlich mit der Förderung von Teilhabe und Inklusion im Unternehmen beschäftigen. Diese Teams können verschiedene Strategien und Maßnahmen entwickeln und umsetzen, um die Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeiter zu verbessern.
- Barrierefreiheit: Unternehmen können sicherstellen, dass ihre Arbeitsplätze und Einrichtungen barrierefrei sind und den Bedürfnissen von Menschen mit verschiedenen Fähigkeiten entsprechen. Hierzu können beispielsweise behindertengerechte Einrichtungen, barrierefreie Zugänge und Arbeitsplätze sowie spezielle Hilfsmittel gehören.
- Erfolgsgeschichten: Arbeitgeber können positive Beispiele und Erfolgsgeschichten von Menschen mit Behinderungen oder anderen Einschränkungen teilen, um ihre Mitarbeiter zu inspirieren und ihnen zu zeigen, dass Teilhabe am Arbeitsplatz möglich ist.
- Partnerschaften: Unternehmen können Partnerschaften mit Organisationen eingehen, die sich für die Förderung von Inklusion und Teilhabe einsetzen. Auf diese Weise können sie von den Erfahrungen und Ressourcen dieser Organisationen profitieren und ihre eigenen Initiativen zur Förderung von Teilhabe im Unternehmen stärken.
Welche Bedeutung kommt dem Arbeitgeber bei der Inklusion psychisch erkrankter Menschen zu?
- Arbeitgeber können wesentlich dazu beitragen, die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen zu verringern und eine positive Arbeitsumgebung für alle Arbeitnehmer zu schaffen.
- Hier können Arbeitgeber ihre Mitarbeiter durch Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen darüber aufklären, wie sie Menschen mit psychischen Erkrankungen besser unterstützen können. Dies kann auch dazu beitragen, Vorurteile und Stigmatisierung abzubauen.
- Arbeitgeber können auch Anpassungen am Arbeitsplatz vornehmen, um Menschen mit psychischen Erkrankungen zu unterstützen. Zum Beispiel können flexible Arbeitszeiten oder Arbeitsplatzanpassungen wie ein ruhiger Arbeitsplatz, ergonomische Möbel oder eine geringere Arbeitsbelastung dazu beitragen, dass Arbeitnehmer mit psychischen Erkrankungen besser arbeiten können.
- Arbeitgeber können Unterstützung und Ressourcen bereitstellen, um den Umgang mit psychischen Erkrankungen zu erleichtern. Dazu können beispielsweise Gespräche mit einem Mitarbeiterassistenten oder eine Unterstützung durch einen psychologischen Dienst gehören.
- Arbeitgeber können ihre Einstellungspraktiken überprüfen und sicherstellen, dass sie offen und inklusiv sind. Dies kann dazu beitragen, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen eine faire Chance haben, in Betracht gezogen zu werden.
Wie können die Bedürfnisse von Menschen mit psychischer Erkrankung am Arbeitsplatz besser berücksichtigt werden?
- Individuelle Assessments: Arbeitgeber können individuelle Assessments durchführen, um die spezifischen Bedürfnisse von Arbeitnehmern mit psychischen Erkrankungen zu verstehen. Dies kann dazu beitragen, Anpassungen am Arbeitsplatz gezielter vorzunehmen und eine bessere Unterstützung zu bieten.
- Individuelle Unterstützungspläne: Arbeitgeber können individuelle Unterstützungspläne mit den Arbeitnehmern erstellen, um ihre Bedürfnisse besser zu verstehen und auf sie einzugehen. Diese Pläne können auch dazu beitragen, klare Erwartungen und Ziele zu definieren, um eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen.
- Offene Kommunikation: Eine offene und ehrliche Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer kann dazu beitragen, individuelle Bedürfnisse besser zu berücksichtigen. Arbeitnehmer sollten sich in der Lage fühlen, ihre Bedürfnisse offen anzusprechen, um eine bessere Unterstützung zu erhalten.
- Flexibilität: Arbeitgeber können flexibler auf individuelle Bedürfnisse von Arbeitnehmern mit psychischen Erkrankungen eingehen, indem sie beispielsweise flexible Arbeitszeiten oder Teilzeit-Optionen anbieten. Dies kann dazu beitragen, den Druck auf Arbeitnehmer mit psychischen Erkrankungen zu verringern und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Arbeit besser zu bewältigen.
Indem individuelle Bedürfnisse von Arbeitnehmern mit psychischen Erkrankungen besser berücksichtigt werden, kann eine positive Arbeitsumgebung geschaffen werden, die auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten von Arbeitnehmern zugeschnitten ist. Dies kann auch dazu beitragen, die Arbeitsleistung und das Wohlbefinden von Arbeitnehmern zu steigern.
Was bedeutet Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt und was können wir tun, um sie zu erreichen?
Menschen mit psychischen Erkrankungen werden in unserer Gesellschaft oft ausgegrenzt. Sie gelten als nicht belastbar, labil, ja teilweise sogar gefährlich. Viele von ihnen sind aber gar nicht so. Sie haben einfach nur eine andere Art zu denken und zu fühlen und sehen die Welt mit anderen Augen. Und genau das ist es, was wir an ihnen so sehr schätzen sollten und was uns sogar bereichern kann.
Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt bedeutet, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen die gleichen Chancen haben wie alle anderen auf dem Arbeitsmarkt. Sie sollten nicht benachteiligt werden, nur weil sie anders sind.
Um Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erreichen, müssen wir ein Umdenken in unserer Gesellschaft vornehmen. Wir müssen uns öffnen und bereit sein, Neues zu lernen. Nur so können wir gemeinsam etwas bewegen.
Ich weiß, dass es manchmal nicht leicht ist, sich zu öffnen und etwas Neues zu lernen. Aber ich bin mir sicher: Es lohnt sich! Umso mehr sollten wir gemeinsam daran arbeiten, unsere Gesellschaft inklusiver zu gestalten!
Sichtweise eines Betroffenen
Als Betroffene(r) einer psychischen Erkrankung weiß ich aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, dass Menschen mit psychischen Problemen akzeptiert und in die Gesellschaft integriert werden. Damit psychische Erkrankungen als normale Lebensumstände anerkannt und nicht stigmatisiert werden, müssen wir die gesellschaftliche Teilhabe für psychisch Kranke stärken.
Um dies zu erreichen, müssen mehrere Schritte unternommen werden:
Zunächst sollten Bildungsmöglichkeiten und Qualifizierungsprogramme geschaffen werden, um den Einstieg von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Darüber hinaus sollte man Unternehmen ermutigen, inklusiv zu arbeiten und betroffenen Personengruppen eine faire Chance auf dem Arbeitsmarkt geben. Nichtsdestotrotz kann es für psychisch Kranke oftmals schwierig sein, sich überhaupt bewerben zu können oder aber an Bewerbungsgesprächen teilzunehmen. Daher empfehlen Experten, dass Betroffene nach dem Einstieg in den Job immer gut begleitet werden müssen.
Indem wir Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen offene Türen in unserer Gesellschaft ermöglichen, helfen wir ihnen beim Weg aus der Isolation.
Barrierefreies Arbeiten
Um mehr wissenschaftliches Wissen über die berufliche Teilhabe von Menschen mit seelischen Behinderungen zu schaffen, haben Azize Kasberg, Eileen Friesecke und Thomas Künneke gemeinsam eine partizipative Studie erarbeitet.
Ihr Ziel war es, die Erfahrungen und Standpunkte von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen (die sogenannte Erfahrungsexpertise) zu ermitteln.
Eine Broschüre des Kellerkinder e.V.